Wenn die Welt dunkel erscheint: Mein Weg mit Yoga und Achtsamkeit durch Phasen der Erschöpfung und Depression
- Anne Bajohr
- 16. Feb.
- 4 Min. Lesezeit

Ein herzliches Hallo an dich – ich freue mich, dass du hier bist und dir die Zeit nimmst, diesen Artikel zu lesen.
Es gibt Tage, an denen du voller Energie bist, dich stark fühlst und das Leben leicht erscheint. Und dann gibt es diese anderen Tage – die dunklen, schweren, herausfordernden Tage. Tage, an denen selbst die kleinsten Aufgaben unüberwindbar wirken, das innere Licht flackert oder zu erlöschen droht. Ich kenne diese Momente nur zu gut, denn ich stecke gerade selbst mittendrin. Dieser Blogartikel fällt mir nicht leicht, dennoch schreibe ich ihn – nicht nur für mich, sondern auch für dich. Für alle, die sich gerade müde, erschöpft oder verloren fühlen.
Depression und Erschöpfung sind keine Zeichen von Schwäche. Sie zeigen vielmehr, dass unser Körper und Geist über ihre Grenzen hinausgegangen sind. Dass wir zu lange geglaubt haben, immer funktionieren zu müssen. Doch du bist nicht allein. In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, was mir hilft, kleine Lichtblicke im Dunkeln zu finden – in der Hoffnung, dass du vielleicht auch etwas daraus für dich mitnehmen kannst.
Die Realität anerkennen: Es ist okay, nicht okay zu sein
Depressive Phasen und tiefe Erschöpfung sind nicht einfach „schlechte Laune“. Wissenschaftlich gesehen spielen viele Faktoren eine Rolle: Chronischer Stress kann das Nervensystem in einen dauerhaften Alarmzustand versetzen und zu emotionaler wie körperlicher Erschöpfung führen. Ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter, insbesondere von Serotonin und Dopamin, kann unsere Stimmung negativ beeinflussen. Und selbst wenn wir wissen, dass Selbstfürsorge wichtig ist – oft fehlt in diesen Phasen die Kraft, überhaupt damit anzufangen.
Genau hier setzt die sanfte Kraft von Achtsamkeit und Yoga an.
Wie Yoga helfen kann – in kleinen, sanften Schritten
Yoga ist kein Allheilmittel, aber es kann ein wertvolles Werkzeug sein, um aus der inneren Starre herauszufinden. Studien zeigen, dass regelmäßige Yoga-Praxis das Nervensystem beruhigt, die Ausschüttung von Stresshormonen reduziert und den Parasympathikus – den Teil des Nervensystems, der für Entspannung zuständig ist – aktiviert.
Hier geht es nicht um Leistung oder Perfektion, sondern um achtsame Bewegung und bewusste Atmung:
Sanfte Bewegungen: Langsame, fließende Bewegungen helfen, Anspannungen zu lösen und wieder in Kontakt mit dem eigenen Körper zu kommen.
Atemtechniken: Verlängerte Ausatmung (z. B. 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen) signalisiert dem Gehirn: „Du bist sicher.“
Geführte Meditationen: Sie helfen, sich aus dem Gedankenkarussell zu lösen, ohne dass man aktiv „etwas tun muss“.
Diese kleinen Schritte können ein Anfang sein – ganz ohne Druck.
Meine persönlichen Erfahrungen
Ich habe diese Phasen nicht zum ersten Mal. Sie kommen und gehen – mal leiser, mal lauter. Aber eines haben sie gemeinsam: Sie sind lehrreich.
Ein entscheidendes Werkzeug für mich ist die Reflexion. Ich frage mich:
Wie sieht mein Alltag gerade aus?
Was belastet mich?
Wie viel Zeit widme ich mir selbst im Vergleich dazu, wie viel ich für andere da bin?
Oft merke ich, dass ich meine eigenen Bedürfnisse hinten anstelle – bis mein Körper und Geist die Notbremse ziehen. Wenn ich alleine nicht weiterkomme, suche ich das Gespräch mit Menschen, die mir helfen, meine Gefühle aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
Besonders heilsam empfinde ich in solchen Phasen alles, was mein Nervensystem beruhigt und mich entschleunigt:
Yin Yoga – langsame, tiefe Dehnungen, die Körper und Geist entspannen
Aromaöle – Düfte, die mich beruhigen oder mich an schöne Momente erinnern
Stille – einfach nur sein, ohne meine Gedanken kontrollieren zu müssen
Meditative Musik und gezielte Frequenzen – Klänge, die innere Anspannung lösen
Podcasts und Hörbücher – inspirierende Worte, die neue Perspektiven eröffnen
Ehrliche Gespräche – mit Menschen, die mich verstehen
Frische Luft und Natur – weil ein paar tiefe Atemzüge draußen Wunder bewirken können
Vielleicht hast du ja auch deine eigenen kleinen Anker, die dir in schwierigen Zeiten Halt geben? Teile sie gerne in den Kommentaren.
Sanfte Selbstfürsorge: Sich erlauben, loszulassen
In herausfordernden Zeiten setzen wir uns oft selbst unter Druck: „Ich müsste mich besser fühlen.“ oder „Ich muss etwas tun, um da rauszukommen.“ Doch Heilung geschieht nicht durch Zwang, sondern durch Mitgefühl – mit dir selbst.
Selbstfürsorge bedeutet manchmal, aktiv zu sein – und manchmal bedeutet es auch, sich bewusst auszuruhen. Vielen von uns fällt das schwer, weil wir es nie wirklich gelernt haben. Ruhe wurde oft mit „Faulheit“ gleichgesetzt. Doch wahre Erholung geschieht dann, wenn wir uns erlauben, einfach zu sein.
Vielleicht helfen dir kleine Rituale, um bewusster für dich da zu sein:
Eine warme Tasse Tee achtsam genießen.
Morgens nicht sofort aufs Handy schauen, sondern erst tief durchatmen.
Dir erlauben, einfach nur da zu sein – ohne Erwartungen.
Dein Wert hängt nicht von deiner Produktivität ab. Auch wenn du gerade eine schwere Zeit hast, bist du genauso wertvoll. Scheue dich nicht, dir professionelle Hilfe zu suchen, wenn du das Gefühl hast, dass es sich nicht nur um eine Phase handelt oder tiefere Gründe wie Traumata dahinter stecken. Die Arbeit mit einer Therapeutin und auch ein Aufenthalt in einer Tagesklinik haben mir in der Vergangenheit unglaublich geholfen, meine Situation zu verstehen und mir langfristig selbst helfen zu können.
Fazit: Du bist nicht allein – und du bist nicht deine Gedanken
Es gibt Tage, die leuchten und strahlen. Es gibt Tage, an denen sich alles dunkel anfühlt. Und es gibt Tage, an denen ein kleines Licht durch die Risse scheint. Das bedeutet nicht, dass du scheiterst – es bedeutet, dass du Mensch bist.
Wenn du gerade in einer schwierigen Phase bist, dann sei sanft mit dir. Erwarte nicht, alles sofort „lösen“ zu können. Jeder kleine Schritt ist wertvoll. Und manchmal reicht es, einfach nur zu atmen.
Vielleicht hilft dir Yoga, vielleicht ist es ein anderes Werkzeug. Wichtig ist nur, dass du weißt: Du bist nicht allein. Es gibt Wege aus der Erschöpfung – in deinem eigenen Tempo.
Lass mich und andere wissen: Was hilft dir in schwierigen Zeiten? Vielleicht können wir uns gegenseitig inspirieren.




Liebe Anne,
so schöne Worte hast du gefunden – vielen Dank für diesen Beitrag!
In solchen Zeiten hilft mir ein besonders milder Umgang mit mir selbst und meiner Herausforderung.
Ich versuche, mir bewusst Zeit zu nehmen für das Gefühl, das da sein möchte, auch wenn es sich manchmal schwer und überwältigend anfühlt. Indem ich mein Bedürfnis hinter diesem Gefühl zu verstehen versuche, schenke ich mir selbst ein Stück Geborgenheit.
Diese achtsame Selbstfürsorge ist für mich mittlerweile sehr wichtig geworden und weist mir mein Licht, wenn die Welt dunkel erscheint.
Deine Worte erinnern mich daran, dass ich mit diesen Empfindungen nicht allein bin – und dafür bin ich dir sehr dankbar.
Herzliche Grüße
Elwira
www.naturheilpraxis-blickwinkel.de
Liebe Anne, ich danke dir für diesen ehrlichen und berührenden Beitrag! Danke für deinen Mut und die wunderschöne Erinnerung daran, sich selbst in schwierigen Zeiten mit Mitgefühl zu begegnen.
Mir hilft es, mich in solchen Momenten immer wieder zu erden, z. B. durch Tanzen, Journaln, Kakaozeremonien, tiefgehende Gespräche, Schütteln, Innenweltreisen, kreativen Ausdruck, Zeit in der Natur oder indem ich mir einfach eine Duftkerze anzuzünde und mich einkuschel – all das bringt mich immer wieder nach Hause, zu mir selbst. Danke für deine Worte! ❤️
Hey Anne,
lieben Dank für die Erinnerung, wie wichtig es ist, mit sich selbst achtsamer zu sein. Es ist ermutigend zu lesen, wie Yoga und Achtsamkeit dir in schwierigen Zeiten helfen. Ich freue mich auf weitere Beiträge von dir.
Herzliche Grüße
Liebe Anne
danke für diesen berührenden und ehrlichen Beitrag. Deine Worte spenden Trost und erinnern daran, dass wir nicht allein sind. Besonders schön finde ich den sanften Blick auf Selbstfürsorge – ohne Druck, einfach im eigenen Tempo.
Danke für deine Offenheit und diese wertvollen Impulse!
Alles Liebe!
www.herzwerk-rahden.de